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Trotz Corona-Krise

Selten hat der SoVD-Kreisverband Emsland einen so starken Mitgliederzuwachs verzeichnet, wie im Jahr 2020. Insgesamt sind 878 neue Mitglieder dem Sozialverband Deutschland im Emsland beigetreten.

„Die hohe Anzahl an Neumitgliedern hat uns angesichts der Corona-Krise positiv überrascht“, sagt Bernhard Sackarendt, Vorsitzender des SoVD-Kreisverbandes Emsland. Mit einer Anzahl von 19.729 Mitgliedern (Stand Dezember 2020) gehöre der Kreisverband Emsland weiterhin zu den mitgliederstärksten Kreisverbänden des SoVD, berichtet der Kreisvorsitzende. Die Corona-Krise habe gezeigt, wie stark die Mitglieder mit dem SoVD verbunden sind. „Obwohl wir viele der geplanten Veranstaltungen im vergangenen Jahr in den Ortsverbänden nicht durchführen konnten, sind unsere Mitglieder dem Sozialverband treu geblieben“, lobt der Kreisvorsitzende. Diese Solidarität habe ihn beeindruckt.

Zum Erfolg des SoVD im Emsland habe maßgeblich die Sozialberatung in den Beratungszentren Lingen, Meppen und Aschendorf beigetragen, wie Sackarendt betont. „Vor allem die Rentenberatung hat nach wie vor einen großen Zulauf“, sagt SoVD-Kreisgeschäftsführer und Sozialrechtsberater Pierre Knäuper mit Blick auf die Verfahrenszahlen. So sind 1156 Verfahren im Bereich der Rentenversicherung im vergangenen Jahr geführt worden und damit nur geringfügig weniger als im Jahr 2019 (1177). Eine Zunahme der Verfahren gab es bei der Beratung zur Arbeitslosenversicherung sowie der Beratung zu Hartz IV. „Das ist in Anbetracht der pandemiebedingten Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt leider nicht überraschend“, so Knäuper weiter.

Insgesamt sind die Verfahrenszahlen allerdings rückläufig. Ein auffälliger Rückgang ist im Bereich der Beratung zur Schwerbehinderung zu verzeichnen. Dass Mitglieder von einem persönlichen Beratungstermin absehen, sei mit Blick auf die Corona-Krise verständlich, so Knäuper. Auf der anderen Seite müsse aber befürchtet werden, dass Menschen berechtigte Ansprüche gegenüber den Sozialleistungsträgern nicht anmelden, zurückstellen oder bei einer Absage von Hilfe- und Sozialleistungen nicht von ihrem Widerspruchsrecht Gebrauch machen, weil sie wegen der Pandemie den Gang zur Sozialberatung scheuen. „Unter Umständen entgehen den Betroffenen dann Zahlungen und Hilfsmitteln, die ihnen zustehen“, warnt der Sozialrechtsberater. Für diejenigen, die von einer persönlichen Beratung absehen möchten, gebe es die Möglichkeit der Telefonberatung. „Wir beraten wegen des Lockdowns ohnehin vorzugsweise telefonisch. Wir können so effektiv helfen“, sagt Knäuper. Terminabsprachen erfolgen über die Telefonnummern 05931-2891 (Meppen), 04962-914117 (Aschendorf) und 0591-3804 (Lingen). Nötige Unterlagen könnten in den Beratungszentren abgegeben sowie auf dem Postweg oder per E-Mail eingereicht werden.

Deutlich eingeschränkt sei wegen der Pandemie noch immer die ehrenamtliche Arbeit des SoVD, berichtet Sackarendt. Dennoch hätten viele Vorstände in den Ortsverbänden Aktionen zum Wohle der Mitglieder durchgeführt oder sozial benachteiligte Menschen unterstützt. Der Einsatz der Ortsverbände im Emsland habe gezeigt, dass der Verband seine sozialen Aufgaben selbst unter schwierigen Bedingungen wahrnehmen könne. „Unter anderem haben Ortsverbände ihren Mitgliedern zu Weihnachten mit kleinen Geschenken gezeigt, dass der Sozialverband weiterhin für sie da ist“, so der Kreisvorsitzende. Es habe außerdem zahlreiche Spendenaktionen zu Gunsten von Menschen gegeben, die besonders stark unter der Corona-Krise gelitten haben. „Die Aktivitäten im Rahmen der Armutskampagne des SoVD-Landesverbandes Niedersachsen wurden unter Einhaltung der Hygiene- und Sicherheitsbestimmungen erfolgreich durchgeführt“, berichtet Sackarendt. Die Corona-Pandemie habe verdeutlicht, wie stark Menschen, die aus verschiedenen Gründen von Armut betroffen sind, in vielen Lebensbereichen benachteiligt werden. Umso wichtiger sei es, dass der SoVD aktiv bleibe und mit Aktionen vor Ort auf die Not dieser Menschen aufmerksam mache.