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Finanzielle Unterstützung für Kinder in Not

SoVD-Frauen spenden 1.000 Euro für den Kinderschutzbund

Mit 1.000 Euro hat der Kreisfrauenausschuss des SoVD im Emsland den Kinderschutzbund Emsland-Mitte e.V. unterstützt. Die Summe ist bei einer Veranstaltung in Lerthe von den Teilnehmerinnen gespendet worden.

200 Frauen aus dem Emsland hatten sich zu einer Informationsveranstaltung des SoVD-Kreisfrauenausschusses in Lerthe getroffen. Thema war die Beratungstätigkeit des Kinderschutzbundes im mittleren Emsland. Kreisfrauensprecherin Annemarie Hunfeld erläuterte, dass der Kreisfrauenausschuss das Thema dieses Vortrags deshalb gewählt habe, um auf die Situation der Kinder und Jugendlichen während der Pandemie aufmerksam zu machen. Hunfeld führte in diesem Zusammenhang eine Befragung der Stadt Hannover unter jungen Menschen an, in der vor allem nach psychische Auffälligkeiten gefragt wurden, die durch die Pandemie ausgelöst wurden. „Das Ergebnis war erschreckend. Rund 75 Prozent der befragten Kinder gaben an, Probleme zu haben“, so die SoVD-Frauensprecherin. Weitere bundesweite Studien belegten, laut Hunfeld, dass junge Menschen stark unter den Folgen der Pandemie gelitten hatten. So seien Suizidversuche nach einer Studie der Kinderintensivstation der Universitätsklinik Essen erheblich häufiger zu verzeichnen gewesen, als vor der Pandemie.

Der SoVD fordere schon seit langem, dass die Interessen von Kindern und Jugendlichen mehr in politische Entscheidungen einbezogen werden. Die Förderung junger Menschen sowie der Kinderschutz müssten stärker in Gesetze und Rechtsverordnungen einfließen. „Kinder- und Jugendarmut soll umfassend bekämpft werden, um Ungleichheit zu beseitigen“, so die Kreisfrauensprecherin.

In ihrem Vortrag hob Maria Bauken, zweite Vorsitzende des Kinderschutzbundes Emsland-Mitte, hervor, dass der Kinderschutzbund im Emsland in den Dachverband Deutscher Kinderschutzbund Bundesverband e.V. eingegliedert sei. Der Kinderschutzbund unterhalte eine Beratungsstelle in Meppen mit insgesamt fünf Angestellten, darunter vier Beratungskräfte. „An die Beratungsstelle können sich Kinder und Jugendliche wenden, die von Gewalt oder Missbrauch betroffen sind“, erläuterte Bauken. Die Arbeitsschwerpunkte im Hauptamt werden von drei Säulen getragen, die aus Präventionsarbeit, der Beratung von Gewalt betroffener jungen Menschen sowie der Vernetzung bestehen. Ziel sei es, Betroffene mit kurzfristiger, kompetenter Beratung und Hilfe zu unterstützen. Beraten werde zu Themen wie sexualisierter Gewalt, häuslicher Gewalt, seelische Gewalt, Vernachlässigung, Kindeswohlgefährdung, Mobbing, Stalking, Cybergrooming und Sexualpädagogik. Aber auch für Erwachsene gebe es Unterstützungsmöglichkeiten, etwa für Alleinerziehende.

182 Ratsuchende habe der Kinderschutzbund in Meppen im Jahr 2021 trotz der Corona-Pandemie betreut. 1006 Beratungsstunden seien aufgewendet worden. Sehr häufig habe der Kinderschutzbund zum Thema sexuellen Missbrauchs beraten (56 Prozent der Beratungsfälle). Aber auch sexuelle Übergriffe unter Kindern sowie körperliche Misshandlungen und häusliche Gewalt seien Schwerpunkte gewesen. Überwiegend seien es Mütter, die die Beratungsstelle aufsuchten und um Hilfe für ihre Kinder gebeten hatten.

Daneben haben 86 Präventionsveranstaltungen an Schulen und bei Vereinen sowie Kitas stattgefunden. Leider habe ein Teil der Veranstaltungen pandemiebedingt abgesagt werden müssen. Zudem habe es Fortbildungsmaßnahmen und Informationsveranstaltungen für Fachleute, Eltern und Ehrenamtliche gegeben.

In Ergänzung zum Hauptamt werde der Kinderschutzbund von einem ehrenamtlichen Vorstand getragen. Das Sammeln von Spenden sei eine der Hauptaufgabe des Vorstandes, so Bauken. Jedes Jahr müsse der Kinderschutzbund 70.000 Euro an Spenden aufbringen, um das Beratungsangebot aufrechterhalten zu können. Allerdings gebe es starke Unterstützung durch den Landkreis sowie den Städten und Kommunen im Umkreis.

Nach dem Vortrag wurde eine Spendensammlung zu Gunsten des Kinderschutzbundes durchgeführt. Die offizielle Übergabe der Spende erfolgte einige Tage später in den Räumen des Kinderschutzbundes in Meppen. Hier wurden Hunfeld und Anita Donker, Mitglied im Kreisfrauenausschuss, von Dr. Julia Siebert, Leiterin der Beratungsstelle des Kinderschutzbundes, sowie Maria Bauken empfangen. Hunfeld übergab einen symbolischen Scheck. „Wir waren sehr angenehm überrascht, dass unsere Mitglieder 1.000 Euro für den Kinderschutzbund gespendet hatten“, so Hunfeld. Der Vortrag habe die SoVD-Frauen von der sinnvollen Arbeit des Kinderschutzbundes überzeugt. Siebert und Bauken zeigten sich sehr erfreut und dankten für die Spende.