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Beratungsbedarf steigt 2021 im Emsland

SoVD erstreitet über 2,5 Millionen Euro an Einmalzahlungen für Mitglieder

Der Beratungsbedarf beim Sozialverband Deutschland (SoVD) im Emsland bleibt weiter hoch. Das zeigt die Bilanz des Jahres 2021. Neben der Zunahme der Verfahren insgesamt sind besonders die Beratungszahlen in den Bereichen Pflegeversicherungen und Schwerbehinderung gestiegen. Erfolgreich hat der SoVD eine Summe von 2,5 Millionen Euro an Einmalzahlungen erstritten.

Laut SoVD-Kreisgeschäftsführer Pierre Knäuper sind 2021 in den drei Beratungszentren in Meppen, Lingen und Aschendorf 2.441 Verfahren geführt worden. „Das bedeutet im Vergleich zum Jahr 2020 eine Verfahrenszunahme von 8,5 Prozent“, erklärt Knäuper. Stolz zeigt sich der Kreisgeschäftsführer, dass der SoVD im Emsland über die Sozialrechtsberatung vielen Mitgliedern auch finanziell helfen konnte. So sind im vergangenen Jahr rund 2.569.000 Euro an Einmalzahlungen erstritten worden. Hinzu kamen 553.000 Euro an laufenden Zahlungen.  

Nach wie vor mache die Rentenberatung mit 1.178 Verfahren einen Schwerpunkt der Beratungstätigkeit aus. Auffällig häufig sei im vergangenen Jahr zum Thema Schwerbehinderung beraten worden. „Hier hatten wir 2021 im Vergleich zum Vorjahr 131 Verfahren mehr“, so Knäuper. Auch sei der Beratungsbedarf beim Thema Arbeitslosenversicherung (+ 57 Prozent) sowie aus bei der Sozialhilfe (+ 25 Prozent) gestiegen. Ebenfalls augenfällig sei eine Zunahme der Sozialberatungen im Bereich der Pflegeversicherung. Waren es 2020 noch 106 Verfahren, so stieg die Zahl 2021 auf 150 (+ 41 Prozent). Wer eine Beratung beim SoVD in Anspruch nehmen will, sollte sich möglichst zeitnah an eines der Beratungszentren im Emsland wenden, rät der Kreisgeschäftsführer. „Besonders bei Widerspruchsverfahren ist es wichtig, dass wir schnell handeln und Fristen einhalten. Sonst entgeht den Betroffenen unter Umständen eine ihnen zustehende Leistung“, so Knäuper.

Bernhard Sackarendt, Kreisvorsitzender des SoVD im Emsland, lobt den Einsatz der Sozialberaterinnen und Sozialberater. „Trotz der schwierigen Bedingungen aufgrund der Corona-Krise haben sich unsere hauptamtlichen Mitarbeiter in den Beratungszentren unermüdlich für unsere Mitglieder eigesetzt und viel erreicht“, sagt Sackarendt. „Diese Unterstützung wissen unsere Mitglieder zu schätzen und das macht sich am Ende auch bei der Entwicklung der Mitgliederzahlen bemerkbar“, weiß Sackarendt. Hier gebe es ein Plus von 1,5 Prozent. Insgesamt sind 19.965 Menschen im Emsland (Stand Ende des Jahres 2021) Mitglied im SoVD.

Angesichts des stetig steigenden Bedarfs an Sozialberatungen mahnt Sackarendt die Politik, endlich aktiv zu werden und soziale Ungerechtigkeiten zu beseitigen. „Die Corona-Pandemie hat uns nochmal deutlich gezeigt, wie schwer eine Krise Menschen trifft, die finanziell schlechter gestellt sind“, so der Kreisvorsitzende. Unter anderem gebe es zahlreiche bürokratische Hürden und Ungerechtigkeiten bei den Sozial- und Teilhabeleistungen. Auch müsse mehr Transparenz bei den sozialen Absicherungssystemen geschaffen werden. „Viele Menschen wissen häufig nicht, welche Hilfen ihnen zustehen. Das erleben wir im Beratungsalltag leider täglich“, so Sackarendt. Der SoVD werde auf diesen Feldern auf Bunds- und Landesebene weiter Druck auf die Politik ausüben.