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Bundessozialministerium finanziert EUTB weiter

Beratungsangebot für Menschen mit Behinderung ist sichergestellt

Die drei Beratungsstellen der Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB) im Emsland, die sich im Trägerverbund des SoVD, des St. Lukas-Heims, des Christophorus-Werks Lingen e.V. und des St.-Vitus-Werks befinden, haben den Zuschlag für die Weiterbewilligung erhalten. Bis einschließlich 2022 ist somit das Beratungsangebot für Menschen mit Behinderung, deren Angehörige sowie allen Interessierten sichergestellt.

„Wir sind glücklich, dass wir unsere Arbeit fortführen können. Die steigenden Beratungszahlen zeigen, dass es einen hohen Informationsbedarf rund um das Thema Behinderung gibt“, sagt Sabine Lampe, EUTB-Beraterin in Meppen. Im Jahr 2019 haben die drei Beratungsstellen in Aschendorf, Meppen und Lingen insgesamt 1571 Beratungen in den EUTB-Stellen, bei Hausbesuchen oder telefonisch und online durchgeführt. „Wir möchten uns ganz besonders für das Vertrauen bedanken, das die Ratsuchenden uns entgegengebracht haben. Zudem gilt unser Dank auch den Netzwerkpartnern, die immer wieder auf das Angebot der EUTB hinweisen und unsere Kontaktdaten weitergeben“, ergänzt Bernhardine Schiering, EUTB-Beraterin in Meppen.

Nach dem Motto „Eine für alle“ informieren die EUTB-Stellen zu allen Fragen zum Thema Behinderung. Die EUTB, die es bundesweit rund 500 Mal gibt, wird über das Bundesministerium für Arbeit und Soziales finanziert. „Das Angebot ist aus diesem Grund kostenlos. Es kann von einer kurzen Anfrage bis hin zur Langzeitbegleitung gehen“, berichtet Ruth Schrewe, EUTB Beraterin in Lingen. Bei der EUTB arbeiten unter anderem Menschen mit einer Behinderung oder Angehörige von Menschen mit einer Behinderung. Zu diesen Mitarbeiterinnen gehört Melanie Rüther von der EUTB-Stelle in Lingen. „Die Peer Beratung - Betroffene beraten Betroffene - ist ein Grundanliegen der EUTB und mir als Peer Beraterin besonders wichtig. Meine eigenen Erfahrungen fließen aus diesem Grund immer hintergründig in meine Arbeit ein. Im Vordergrund stehen jedoch der Mensch mit Beeinträchtigung sowie seine individuellen Wünsche und Bedürfnisse“, so Rüther.

In der Beratung gehe es oft erst einmal ganz allgemein um die aktuelle Lebenssituation, bevor konkret zu möglichen Leistungen informiert wird oder bei der Antragsstellung unterstützt wird. „Wir haben in den vergangenen zwei Jahren zu vielen verschiedenen Themen beraten. Häufig ging es um gesundheitliche Einschränkungen, verbunden mit Fragen unter anderem zu den Themen Schule, Arbeit, Schwerbehinderung, Pflege, Wohnen oder Freizeit“, sagt Verena Harms, EUTB-Beraterin in Aschendorf.

Die Erfahrung zeige, dass viele Ratsuchende erst während eines Besuchs bei der EUTB von den verschiedenen Unterstützungsmöglichkeiten erfahren. „Durch das Bundesteilhabegesetz haben sich in den letzten Jahren viele Veränderungen ergeben, über die die Ratsuchenden oft noch nicht informiert sind“, weiß Lampe. So ist beispielsweise die soziale Teilhabe neu definiert und konkretisiert worden. „Es geht deswegen immer wieder um die Frage, was Ratsuchende brauchen, um selbstbestimmt am Leben in der Gesellschaft teilhaben zu können“, so Schiering. Die EUTB-Mitarbeiterinnen zeigen dann Möglichkeiten auf, wenn es unter anderem um Assistenzleistungen geht, damit Betroffene zum Beispiel am Freizeitsport teilnehmen, das Kino besuchen oder Freunde treffen können. Informationsbedarf besteht aber auch bei Leistungen und Unterstützungsmöglichkeiten, die in den verschiedenen Sozialgesetzbüchern verankert sind. „Oft können wir neue Wege und Perspektiven aufzeigen. Zu all diesen Themen zu beraten, das ist auch weiterhin unser Anliegen. Unser Ziel für die kommenden Jahre ist deshalb auch, Menschen auf das Beratungsangebot der EUTB aufmerksam zu machen“, so Petra Dallmann, EUTB-Beraterin in Aschendorf.